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Fotogilde Schramberg wird 75

Umfangreiches Jahresprogramm und Ausstellung im Schloss

„Eigentlich sind wir ja noch viel älter“, erklärt Bruno Suschinski, „es gab schon in den zwanziger Jahren in Schramberg eine Gruppe, die sich fürs Fotografieren eingesetzt hat.“ Diesen „Verein zur Förderung der Liebhaberfotografie“ allerdings haben die Nazis verboten. 1950 – also vor 75 Jahren – gründete sich die Fotogilde dann neu. Dieses Jubiläum feiern die knapp 40 Mitglieder in diesem Jahr, unter anderem mit einer Ausstellung im Schloss.

Schramberg.  Ans Fotografieren gehen die 13 aktiven Mitgliede ganz ohne ideologische Scheuklappen: Vom Handy bis zur hochwertigen Spiegelreflexkamera, ob digital oder analog, alles ist möglich. Oder wie der Vorsitzende Suschinski es formuliert: „Die beste Kamera ist die, die man dabei hat.“

Alle 14 Tage treffen sich die Mitglieder im Vereinsheim in der Tiersteinstraße zu Vorträgen oder Workshops. Wer möchte, bringt Bilder mit, die dann auf einem großen Bildschirm gezeigt, miteinander besprochen „und konstruktiv kritisiert“ werden, wie Suschinski betont. „Wir wollen ja, dass derjenige, der ein Foto zeigt, auch etwas mitnimmt.“

Bei den Workshops befassen sich die Fotofreunde mit Themen wie Langzeitbelichtung, Nahaufnahmen oder Blitzlicht. Mit „tanzenden Farben“ hat sich die Fotogilde beispielsweise beschäftigt: Auf einen Basslautsprecher haben sie Farben tropfen lassen und die Farbspritzer fotografisch festgehalten.

Vier Mal im Jahr gibt es auch interne Wettbewerbe. Die Themen bestimmt die Fotogilde zum Jahresbeginn. Die Mitglieder wählen die besten Fotos aus, deren Fotografen dann einen kleinen Preis bekommen. Alle paar Jahre zeigen die Mitglieder auch in Ausstellungen ihre Bilder.

… und auch die Kollegen fotografieren fleißig….Foto: him

Jubiläumsausstellung im Schloss

Nun zum Jubiläum ist wieder eine größere Schau im Stadtmuseum geplant. „Wir haben drei Räume im Erdgeschoss“ berichtet Suschinski. Jeder Raum wird mit einem besonderen Thema „bespielt“. Im ersten Raum zeigen die 16 teilnehmenden Fotografinnen und Fotografen jeweils ihr Lieblingsbild. Der zweite Raum ist dem Thema „Reise und Kultur“ gewidmet und im dritten Raum zeigen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer „Experimente mit der Kamera“.

Wer sich für die Geschichte der Fotogilde interessiert, kann in zwei Ordnern stöbern, die im Gang ausgestellt sein werden. Insgesamt 56 Bilder werden im Schloss zu sehen sein. Die Bilder kann man teilweise auch kaufen.

Film und Video

Seit vielen Jahren beschäftigen sich einige Mitglieder auch mit Film und Video. So sind zahlreiche Dokumentationen entstanden. Jüngst drehte ein Mitglied einen Film zum Lichtspielhaus, für das auch der Sohn eines langjährigen Filmvorführers Rede und Antwort stand. Bei einem anderen Video hat die Fotogilde Annette Kasenbacher in der Ausstellung zu 100 Jahre Kasenbacher interviewt. Beide Filme werden im Rahmen der Ausstellung zu sehen sein.

In den nächsten Tagen und Wochen hat die Fotogilde noch viel Arbeit. Die Bilder müssen gerahmt und im Schloss an den richtigen Stellen aufgehängt und beschriftet werden. Und dann hofft der Verein auf zahlreiche Besucherinnen und Besucher.

„Wir würden uns natürlich freuen, wenn wir bei der Vernissage oder auch später mit den Besuchern ins Gespräch kommen, so Suschinski.

Info: Die Jubiläumsausstellung „Im Fokus“ wird am 12. Juli im Stadtmuseum im Schloss von Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr um 18 Uhr eröffnet. Sie dauert bis 2. November. Zur Ausstellung bietet die Fotogilde ein umfangreiches Begleitprogramm. Mehr dazu auf der Homepage fortogilde.de




Martin Himmelheber (him)

... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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